Was kannst Du tun?
Jede*r Deutsche verbraucht im Durchschnitt täglich 4.000 L virtuelles Wasser für Konsumgüter wie Lebensmittel, Elektrogeräte, Kleidung etc. Dabei macht die Herkunft der Produkte oftmals einen großen Unterschied in ihrem Wasserverbrauch.
Zum Beispiel wird im weltweiten Durschnitt bei der Herstellung eines Baumwolltextils 10.000 Liter Wasser pro Kilogramm Stoff benötigt. Bei einem T-Shirt wären das ca. 2.500 Liter Wasser. Baumwolle aus China benötigt 6.000 L/kg, aus den USA 8.100 L/kg aus Indien 22.500 L/kg.
Ein anderes Beispiel ist Mais. Der globale Durschnitt liegt bei 1.220 Liter Wasser pro Kilogramm. Im Ländervergleich zeigt die USA einen Verbrauch von 760 L/kg, China 1.160 L/kg, Brasilien 1.750 L/kg und Indien 2.540 L/kg.
Angebot und Nachfrage regeln den Markt, das bedeutet du kannst als Konsument*in steuern, ob du Produkte kaufen möchtest, deren Rohstoffe und Verarbeitung viel Wasser aus wasserarmen Regionen benötigen. Du kannst dich darüber informieren, aus welchen Ländern das Produkt und damit das "virtuelle Wasser" stammt und welche Produkte stattdessen wasserschonender hergestellt werden. Du kannst jederzeit deinen persönlichen Konsum verändern, indem du weniger, bewusster und alternativer konsumierst, um einen Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit zu leisten.
Handlungsempfehlungen beim Lebensmittel-Einkauf:
- Konsumiere bewusster und kaufe nur das, was du wirklich brauchst.
- Wirf weniger weg, indem du beispielsweise bei Lebensmittel auf deine Sinne achtest. Auch nach Ablauf des MHD kann vieles noch verzehrt werden.
- Bevorzuge regionale und saisonale Lebensmittel. Das Bundeszentrum für Ernährung hat hierfür sogar eine App entwickelt, die dir den Einkauf erleichtert.
- Bevorzuge ökologisch angebaute Lebensmittel. Diese erkennst du z.B. an den Bio-Siegeln.
- Leitungswasser gegenüber abgefüllten Wasserflaschen bevorzugen. Zur Herstellung von 1 Liter Flaschenwasser werden 4 Liter Wasser benötigt.
- Verzehre weniger tierische Lebensmittel, da diese einen höheren Wasserverbrauch haben als pflanzliche Lebensmittel.
Handlungsempfehlungen für deine Konsumgüter:
Hier sind ein paar Tipps, die dir dabei helfen, deinen persönlichen Verbrauch zu reduzieren:
- Nutze Konsumgüter wie Auto, Computer, Smartphone, Fahrrad, Kleidung und Co. solange wie möglich, bevor du sie durch neue ersetzt.
- Bevor du Güter wegwirfst, versuche sie zu reparieren. Falls du dazu Hilfe benötigst, erhältst du diese zum Beispiel in einem Repair-Café.
- Probier doch mal ein Do-It-Yourself-Projekt und zaubere aus alten Dingen etwas ganz Neues. Das Internet hilft dir bestimmt bei der Ideenfindung.
- Wenn du Dinge nicht regelmäßig benötigst, dann leih sie doch lieber aus. Mittlerweile gibt es ein riesiges Angebot von Car-Sharing, Fahrrad oder E-Roller Verleih über Verleihlokale für Haushaltsgegenstände bis hin zu ... oder du fragst einfach mal in deinem Freundes- und Bekanntenkreis nach.
- Tausche Dinge, die du selbst nicht mehr brauchst, aber für Andere noch nützlich sein können und erhalte dafür selbst gebrauchte aber noch gut erhaltene Güter im Gegenzug. Zum Beispiel gibt es regelmäßige Kleidertauschpartys. Hier findest du aktuelle Termine und Orte. Oder plane deine eigene Kleidertauschparty. Unterstützung dazu findest du u.a. hier.
- kaufe bevorzugt Second-Hand Ware. Hier findest du ein paar Online Portale, bei denen du Kleidung, Elektrogeräte, Bücher und Co. in sehr gutem gebrauchtem Zustand erhalten kannst. Dadurch tust du nicht nur etwas für einen nachhaltigeren Lebensstil, sondern sparst obendrein noch Geld! Alternativ kannst du auch direkt auf Flohmärkten, Kleidertauschpartys oder in Second-Hand-Shops einkaufen gehen.
- Hilf Anderen dabei ihren virtuellen Wasserverbrauch zu reduzieren, indem du gut erhaltenen Geräte, Kleidungsstücke o.ä., die du selbst nicht mehr brauchst, verschenkst oder verkaufst. Schau doch mal in einen Online Verschenkmarkt oder gib deine Sachspende in einem örtlichen Sozialkaufhaus ab.
- Verwende Recycling-Produkte, z.B. Recycling-Papier, Recycling-Klopapier.
- Konsumiere bewusster und kaufe nur das, was du wirklich brauchst. Achte bei Neuanschaffungen auf Fair Trade-, Bio-Siegel und auf das Produktionsland. Verzichte auf Güter, die in wasserarmen Regionen hergestellt werden.